Die „Interessengemeinschaft Weitsicht“ möchte den lang gehegten Wunsch der Seetaler Bevölkerung erfüllen und bringt einen überzeugenden Lösungsvorschlag in die Diskussion ein für einen Weg rund um den Baldeggersee. Unterstützt von einer breiten Allianz nationaler, regionaler und lokaler Organisationen, wurde der Vorschlag kürzlich den Behörden präsentiert.
Seit Jahren laufen die Diskussionen um die Vollendung eines Weges rund um den Baldeggersee, ein Bedürfnis vieler Seetalerinnen und Seetaler. Im Sommer 2018 wurden dann erstmals konkretere Pläne betreffend der geplanten, jedoch umstrittenen Linienführung kommuniziert. Ein ufernaher Fussweg, der Velofahrende ausschliesst, Kulturland zerschneidet, in geschützten Lebensräumen gebaut werden müsste und nicht ohne langwierige Anpassung der kantonalen Schutzverordnung bewilligt werden könnte, stiess in verschiedenen Kreisen auf Unverständnis. Zugleich ist das Befahren der Strasse auf der Westseite insbesondere für Velofahrende ein gefährliches Unterfangen, da auf Teilstrecken sowohl ein Veloweg als auch eine Velospur fehlt. Es formierte sich daraufhin die „Interessengemeinschaft Weitsicht“, in welcher sich seither Vertreter der Landwirtschaft, des Veloverkehrs und des Naturschutzes für eine mehrheitsfähige Lösung engagieren siehe unten.
Breite Unterstützung
Unterstützt durch eine breite Allianz von nationalen und regionalen Organisationen aus den Bereichen Landwirtschaft, Natur- und Landschaftsschutz, Veloverkehr und Verkehrssicherheit schlägt die „Interessengemeinschaft Weitsicht“ dem Kanton und den Gemeinden vor, den Fokus auf einen Ausbau-, respektive Neubau eines kombinierten Velo-Fusswegs entlang der Strasse zu richten und auf die erzwungene Realisierung des ufernahen Rundwegs zu verzichten. Denn die Vorteile liegen auf der Hand: eine seenahe Linienführung mit wunderbarer Aussicht auf See, Hügellandschaft und Berge, eine verbesserte Verkehrssicherheit für Radfahrer, Spaziergänger und Schulkinder, keine zusätzlichen Störungen im Naturschutzgebiet und kein Zerschneiden von Kulturland. Und nicht zuletzt bietet eine Mehrheit der Eigentümer und Bewirtschafter im Abschnitt Stäfligen bis Nunwil Hand für eine solche Lösung.
Regierungsrat und Gemeinden informiert
Anfang Woche hat die „IG Weitsicht“ Regierungsrat Robert Küng, die kantonalen Dienststellen und die vier Seegemeinden über den Vorschlag informiert. Im Schreiben werden die Behörden aufgefordert, den vorgeschlagenen Velo-Fussweg in der weiteren Diskussion um eine Umrundung des Baldeggersees aufzunehmen und als konkrete Alternative zu prüfen. Eine Lösung zu finden für einen Weg, der allen Nutzergruppen zu Gute kommt, breit akzeptiert wird und so wenig Konflikte erzeugt wie möglich, dürfte auch im Interesse der Behörden liegen.
Warum steht der RMV hinter der Idee?
Für viele Radfahrer, vom klein Kind bis hin zum ambitionierten Hobbyfahrer, oder gar lizenzeierten Rennfahrern bieten die Strassen und Wege rund um den Baldeggersee ein tolles Gebiet für diverse Touren. Eine Lösung, welche alle beteiligten (Radfahrer, wie auch Fussgänger) gemeinsam nutzen können, ist die einzige Lösung, welche wirklich sinnvoll ist. Einen Pfad, welcher direkt am Seeufer entlangführt, wäre Erlebnistechnisch für alle das schönste. Der Pfad sähe jedoch ein Veloverbot vor, was unumgänglich zu Konflikten zwischen Fussgänger und Radfahrern führen würde. Ein schöner Fussweg, würde nicht nur von Hobbyfahrern genutzt werde, sondern auch von Familien, welche für ihre ersten Veloausflüge mit ihren Kindern die flachen Gegebenheiten des Baldeggersees perfekt zu nutzen wissen. Eine einheitliche und gute Lösung von Anfang an, macht in diesem Fall zu 100% Sinn.
Die IG Weitsicht & Partnerorganisationen
Die IG Weitsicht formierte sich im Herbst 2018 und besteht derzeit aus je einer Vertretung der Landwirte, der Schulweg-Petitionäre sowie der Organisationen Pro Velo Luzern und Pro Natura Luzern. Die IG Weitsicht setzt sich für die Umsetzung eines kombinierten Velo-Fusswegs entlang dem Westufer des Baldeggersees ein. Sie stellt damit einen konkreten Lösungsvorschlag für eine Umrundung des Baldeggersees zur Diskussion. Aktuell unterstützen die folgenden 13 Organisationen den Lösungsvorschlag: Bäuerinnen- und Bauernverband unteres Seetal, BirdLife Luzern, Landschaftsschutzverband Hallwilersee, Luzerner Bauernverband, IG querfeldnein, Pro Natura Luzern, Pro Velo Luzern, RevierJagd Luzern, RMV Hochdorf, Roadcross Schweiz, Stiftung Landschaftsschutz Schweiz, Schweizerische Vogelwarte Sempach und WWF Luzern.